Goin‘ to the chapel and we‘re gonna get married….
Heiraten wie zu Dickens-Zeiten…
Goin‘ to the chapel and we‘re gonna get married! In diesem Fall ging es zur „Whitechapel Gazette“ und zu William, Duke of Mortmouth. William ist LordMajor ihrer Majestät und genießt hohe Befugnisse. Im realen Leben heißt er Christian Preuß und ist als freier Trauredner tätig. Christian ist an den Verein mit der Idee der Umsetzung einer „Viktorianischen Hochzeit“ herangetreten. Unter unseren Vereinsmitgliedern fanden sich schnell ein Ehepaar mitsamt echter Brautmutter sowie etliche Freiwillige, die Tanten, Basen, Cousins und weitere Anverwandte darstellten. Am Sonntag, 26.03.2023, war es soweit: Im Rahmen Hochzeitsmesse „SHE said YES“ fanden wir uns an der Burgscheune in Horn-Bad Meinberg ein. William, Duke of Mornmouth, der LordMajor ihrer Majestät war hier mit seiner „Whitechapel Gazette“ als einer der Aussteller vertreten. Um Punkt 15.15 Uhr wurde es schließlich feierlich still in der Burgscheune und unsere Brautleute Rico und Chantal sagten fünf Jahre nach ihrer eigentlichen Eheschließung erneut JA zu einander.
Christian Preuß gestaltete eine überaus abwechslungsreiche und rundum gelungene Zeremonie, die Besucher, Aussteller und natürlich uns in den Bann zog. Im ansprechenden Ambiente der „Whitechapel Gazette“ ließ er den Bräutigam auf die Knie gehen und hochroten Kopfes ein spontanes Ehegelübte stammeln. Den lautstarken Einspruch unserer „Erbtante“ gegen die Eheschließung fing er humorig auf und vollzog anschließend wortgewandt den feierlichen Ringtausch. Selbstverständlich hatte er für Rico und Chantal eine echt-unechte Hochzeitsurkunde vorbereitet und im Anschluss bekam zudem manch anderer Teilnehmer von ihm ebenso echt-unechte Professuren und Forschungsaufträge Ihrer Majestät verliehen. Insgesamt konnte Christian als Trauredner sowie als LordMajor auf ganzer Linie überzeugen. Wir danken ihm für seine kreative Idee als auch dem Veranstalter der Hochzeitsmesse, WeddingandmoreEvents, dass wir Teil dieses überaus unterhaltsamen und kurzweiligen Nachmittags sein durften und freuen uns über die positive Resonanz und den großen Anklang, die unsere gewandeten Vereinsmitglieder fanden.
Begleitet wurde unsere Aktion auf der Hochzeitsmesse von Lothar Krause und Ulrich Kuczmera von der Fotogruppe Objektiv. Zahlreiche schöne Aufnahmen sind entstanden. Die besten Aufnahmen der beiden finden Sie hier. Lothar Krause, der nebenberuflich als Hochzeitsfotograf tätig ist, hat seine Aufnahmen auch auf der Website lmk-foto eingestellt.
Und falls sich jemand fragt, warum die Braut kein weißes Kleid trägt, dann findet er die Antwort hier:
Früher war alles anders. So auch die Sache mit dem Hochzeitskleid. Nur die allerreichste Oberschicht konnte es sich leisten, ihre Töchter mit weißen, langen Kleidern auszustatten. In den armen Bevölkerungsschichten war das absolut unüblich. Die Stoffe waren teuer und die speziell für einen Zweck angefertigte Kleidung war für die einfache Bevölkerung einfach unerschwinglich. Daher heiratete die damalige „Durchschnittsbraut“ in dem besten Kleid, was sie besaß. Das war zumeist ein schwarzes, graues oder halt dunkles Kleid oder halt eine regionale Tracht. Das dunkle Kleid galt zu damaliger Zeit als gottesfürchtig und zeigte durch die Farbgebung vor allem eines: die Ergebenheit gegenüber dem Ehegatten – gemäß dem Motto „treu bis in den Tod“.
©Kerstin Jansen